Locus Iste — Bach-Vesper 2024

Freitag, 6. Dezember 2024 | 20:00 Uhr | Heiliggeistkirche Bern | Kollekte
Werke von Johann Sebastian Bach und Anton Bruckner | |
Marc Fitze, Orgel | |
Manuela Roth & Sabine Diergarten, Basso Continuo | |
Vokalensemble Belcanto Bern | |
Jörg Ulrich Busch, Leitung |
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Programm: (Programmheft zum herunterladen) |
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Improvisation über den Choral "Jesu, meine Freude" von Johann Sebastian Bach | |
Nicolaus Bruhns (1665 - 1697) |
Präludium in e |
Anton Bruckner (1824 - 1896) |
Locus iste |
Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) |
Choral "Jesus, bleibet meine Freude" BWV 147 |
Anton Bruckner | Ave Maria |
Johann Sebastian Bach | Motette: Jesu, meine Freude |
Anton Bruckner | Virga jesse |
Johann Sebastian Bach | Choral "Meine Seele erhebt den Herrn" BWV 648 |
Anton Bruckner | Christus factus est |
Aus der Zeit gefallen
Die Musik Anton Bruckners, dessen Geburtstag sich heuer zum 200. Mal jährt, ist aus den Konzertsälen nicht mehr wegzudenken. Dabei hätte der österreichische Komponist wohl nicht im Traum damit gerechnet, dass seine monumentalen Sinfonien dereinst zum Standard-Repertoire des Konzertbetriebs gehören würden. Denn obwohl er als Organist und Improvisator schon zu Lebzeiten grosses Ansehen genoss, stiess sein eigensinniger kompositorischer Stil bei vielen Zeitgenoss*innen auf Unverständnis und Ablehnung.
Als Bewunderer Richard Wagners orientierte sich Bruckner an dessen expressiver Harmonik und trieb diese in ungeahnter Modernität voran, blieb in seiner Formsprache aber zugleich der Tradition verbunden. Damit geriet er zwischen die Fronten eines erbitterten musikästhetischen Disputs, der im ausgehenden 19. Jahrhundert zwischen den Vertretern zweier kompositorischer Strömungen ausgefochten wurde. Johannes Brahms, der in diesem Streit die konservative Seite vertrat, verstieg sich gar zur Aussage: «Alles hat seine Grenzen, Bruckner liegt jenseits. Über seine Sachen kann man gar nicht reden. Über den Menschen auch nicht. Er ist ein armer verrückter Mensch, den die Pfaffen von St. Florian auf dem Gewissen haben.»
Brahms’ Verweis auf Bruckners neurotischen Charakter und zuweilen irritierende Religiosität legt ein eindrückliches Zeugnis von der Gehässigkeit jener Debatten ab. Doch auch die progressiven Kräfte wussten wenig mit diesem kauzigen Kirchenmusiker anzufangen. Ungeachtet aller Widerstände führte Bruckner seinen musikalischen Weg bis an sein Lebensende fort und schuf Werke von erschütternder Tiefe. In seinen Motetten hören wir Anklänge an barocke Vorbilder, die sich jedoch alsbald in ungeahnten harmonischen Gefilden verlieren; es bilden sich mysteriöse Leerstellen, in denen die Musik wieder neu entstehen kann.
Mit diesem klanglichen Kosmos war Bruckner seiner Zeit gleichermassen voraus wie hinterher. Dieses Unzeitgemässe verbindet Bruckner denn auch mit einem anderen Titanen der europäischen Musikgeschichte: Johann Sebastian Bach. So unwahrscheinlich dies heute erscheinen mag, so wurde auch Bach zu Lebzeiten eher für sein Orgelspiel geschätzt als für sein Komponieren. Die ungeheuer komplexe Kontrapunktik seiner Werke mit ihren mathematischen Proportionen und mannigfaltigen textlich-symbolischen Bezügen wurde ab den 1720er Jahren zunehmend als altmodisch empfunden. Die monumentale Motette Jesu meine Freude mit ihren elf – zwischen Choralstrophen des gleichnamigen Kirchenliedes und Versen aus dem Römerbrief alternierenden – Teilsätzen, die in perfekter Symmetrie die zentrale Fuge umschliessen, steht geradezu sinnbildlich für diese, aus der damaligen Zeit gefallenen, Stilistik. Auch hier sollte erst die Nachwelt diesen radikalen kompositorischen Entwurf vollends zu würdigen wissen.
Moritz Achermann
Abendfeier Berner Münster
Samstag, 26. Oktober | 17:30 Uhr | Berner Münster
Lobpreis - John Blow (1649 - 1708) Glory be to the Father | Vokalensemble Belcanto Bern |
Motette - Jake Runestad (*1986) Let my love be heard | Jörg Ulrich Busch, Leitung |
Lobgesang Magnificat Daniel Elder (*1986) Elegy |
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Gemeindelied Herr, höre doch auf meine Rede |
Duke Ellington - Sacred Concert
Samstag, 21. September 2024 | 19:00 Uhr | Fraumünster Zürich | Tickets
Sonntag, 22. September 2024 | 17:00 Uhr | Fraumünster Zürich | Tickets
SACRED CONCERT ist das Jahreskonzert «Wie im Himmel» des Fördervereins für das Stadt- und Kirchenjubiläum und aus Anlass des 50. Todesjahres von Duke Ellington (1899 – 1974).
Mit Duke Ellingtons Messe bietet Musik im Fraumünster einen Kontrapunkt zu den Konzerten und Musiken, die anlässlich des Katharina- und Fraumünster-Jubiläums zu hören sind. Die Messe aus Jazz, Gospel, klassischer Musik, religiösen Themen und Texten wurde 1965 in Washington DC uraufgeführt.
Edward Kennedy „Duke“ Ellington war einer der einflussreichsten amerikanischen Jazzmusiker. Als Pianist war er einer der wichtigsten Neuerer des Stride-Piano. Als Komponist verfasste er annähernd 2000 Kompositionen, von denen bald hunderte zu Jazzstandards wurden.
Mit dieser Messe drückte der Jazz-Musiker seine Spiritualität und seinen Glauben durch Musik aus. Das Werk stellt eine einzigartige Verbindung zwischen Jazz und Religion her, entwickelt eine neue Art von spiritueller Musik und zeigt, dass Jazz nicht nur «unterhaltend» ist, sondern auch tiefgreifende emotionale und spirituelle Erfahrungen vermitteln kann. Das "Sacred Concert" trug dazu bei, die Grenzen zwischen verschiedenen Musikgenres zu überwinden und das Verständnis für die Vielfalt und Tiefe der Jazzmusik zu erweitern. Es ist ein wichtiges Werk in Duke Ellingtons umfangreichem Repertoire. Es hat einen dauerhaften Einfluss auf die Musikwelt hinterlassen.
Die Gesangssolistin in "Sacred Concert" spielt eine wichtige Rolle als Solistin, die die spirituelle Botschaft der Musik durch ihre klare und kraftvolle Stimme vermittelt. Ihre Gesangsparts sind von grosser emotionaler Intensität und tragen dazu bei, den religiösen Impetus des Konzerts zu verstärken. Die Musiker:innen der Big Band sind gleichermassen im Jazz wie in der klassischen Musik zu Hause.
Big Band des “Orchestre d’Harmonie Suisse” | |
Adrian Schneider Trompete | |
Rhonda Dorsey Gesang | |
Vokalensemble Belcanto | |
Jörg Ulrich Busch Leitung | |
Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium Kantaten I-VI
Kantaten I-III
Samstag, 16. Dezember | 17:00 Uhr | Kantaten I-III | Fraumünster Zürich Tickets
Sonntag, 17. Dezember | 17:00 Uhr | Kantaten I-III | Fraumünster Zürich Tickets
Kantaten IV-VI
Samstag, 13. Januar | 17:00 Uhr | Kantaten IV-VI | Fraumünster Zürich Tickets
Sonntag, 14. Januar | 17:00 Uhr | Kantaten IV-VI | Fraumünster Zürich Tickets
Das Weihnachtsoratorium wurde 1734 in Leipzig erstaufgeführt. In sechs Kantaten für die Festtage vom Ersten Weihnachtstag bis zu Epiphanias wird die Weihnachtsgeschichte im biblischen Wortlaut nach Lukas und Matthäus, kombiniert mit freier Dichtung und einzelnen Kirchenliedstrophen erzählt. Das Werk strahlt Freude, Optimismus und Zuversicht aus und erreicht zusammen mit der klar strukturierten, festlichen Barockmusik eine bildhafte Strahlkraft von zeitloser Schönheit.
Fraumünster-Chor, Fraumünster-Vocalconsort, Vokalensemble Belcanto
Anna Gschwend Sopran
Anke Vondung Alt ( Kant. I-III )
Alexandra Busch Alt ( Kant. IV-VI )
Michael Mogl Tenor
Israel Martins Bass
Orchester le buisson prospérant
Daniel Kagerer Konzertmeister
Jörg Ulrich Busch Leitung
Dauer ca. 80 Min. ohne Pause
Tickets: CHF 70 | 40 | 20 | Abendkasse ab 16h
musikimfraumuenster.ch I +41 78 629 4770 (WhatsApp/SMS)
Bach-Vesper
Freitag, 1. Dezember | 20:00 Uhr | Heiliggeistkirche Bern | Kollekte
Programm | |
Improvisation über einen Choral von Johann Sebastian Bach | |
Johann Sebastian Bach (1685-1750) |
Nun komm, der Heiden Heiland |
Paul Siefert (1586-1666) |
Nun komm, der Heiden Heiland |
Ola Gjeilo (*1978) |
O Magnum Mysterium für Violoncello und Chor |
Johann Sebastian Bach | Gelobet seist Du Jesu Christ BWV 604 |
John Stainer (1840-1901) |
God so loved the World für Chor a cappella |
Johann Sebastian Bach | Wir Christenleut, haben jetzund Freud BWV 1090 |
Javier Busto (*1949) |
O Magnum Mysterium für Chor a cappella |
Johann Sebastian Bach | Kommst Du nun Jesu vom Himmel herunter BWV 650 |
Johann Sebastian Bach | Motette: Lobe den Herrn, alle Heiden BWV 230 |
Marc Fitze Orgel
Gabriel Wernly Violoncello
Vokalensemble Belcanto Bern
Jörg Ulrich Busch Leitung